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Flocke

Flocke

Flocke Rattennäschen
(ca. Juli 2005 – 13. Oktober 2009)

Schleppenschweinchen, Himalya, R.E.

Eigentlich wollte ich in der Zoohandlung kurz vor Ladenschluss nur eine Ersatzsäule für den Kratzbaum kaufen. Aber die gab es nicht – und ich bin zu nahe an den Meerschweinchengehegen vorbeigelaufen. Im Augenwinkel sah ich ein helles Hinterteilchen mit ein paar längeren Flusen. Spontan musste ich an mein Mille-Mäusel denken. Der Pöppes gehörte wiederum zu einem lang ausgestreckt liegenden Wesen, was seelenruhig an einem Heuhalm kaute. Und ganz weiß war es auch, zumindest bis auf die Öhrns, die Füßchen und die Schnute. Oje – ein Himalaya! Mir schoss in den Kopf: Flocke!

Danach gab es leider kein Halten mehr. Als Entschuldigung kann ich wohl nur die plötzliche Erinnerung an Zwickerle und Mille vorbringen, die genau wie unser Ratti zu mir kamen. Laut Verkäuferin wurde Flocke mit etwa sechs Wochen in die Zoohandlung gebracht, zumindest hatten das die Vorbesitzer so angegeben. Ich schätzte ihn aber auch jünger. Flocke wurde extra von Kunden vorbestellt und dann nicht abgeholt. Er saß bereits zwei Wochen im Verkaufsgehege. Scheinbar haben es die hellen Schweinchen mit roten Augen besonders schwer, ein Zuhause zu finden. Noch dazu, wenn sie wie Flocke eine eher spitze Schnute haben. Dabei sind sie wunderschön!

Zuerst war Flocke noch sehr scheu, zeigte aber gute Ansätze. Gleich am Anfang lief er problemlos die Rampe, außerdem hatte er sich mit allen arrangiert und verhielt sich zurückhaltend. Er mochte sehr gern Böller und hat sie auch wie alle meine Jungs früher oder später aus der Hand genommen. Ganz die erhoffte große, dicke Kebaprolle ist er dann doch nicht geworden, aber dafür ein souveräner Bock der vor allem gut mit Jungschweinen zurechtkam und sie unter seine Fittiche nahm.

Als wir eines Abends nach Hause kamen, lag Ratti schnaufend und ausgekühlt auf der Seite. Ich habe sofort versucht ihm noch Sab Simplex und Schmerzmittel einzuflößen, es aber nicht geschafft. Zehn Minuten später hat er im Kreise seiner Kumpels seinen letzten Atemzug getan. Ich habe keine Ahnung, was ihm fehlte. Ratti – wir vermissen dich.